Die Weiterbildung in Psychotherapie mit kognitiv-behavioralem Schwerpunkt unter spezieller Berücksichtigung von Kindern und Jugendlichen im Kontext ihres Systems, vermittelt in den ersten vier Basismodulen die Grundlagen zur Diagnostik, zur therapeutischen Beziehungsgestaltung, zur Therapieplanung mit Ergänzungen aus der systemischen Therapie, der Schematherapie sowie Achtsamkeitsbasierten Methoden. Zudem erfolgt ein Überblick über die häufigsten psychischen Krankheitsbilder im Kinder- und Jugendbereich. 

In den Spezialmodulen werden praxisnah die Behandlung verschiedener

Störungsbilder im Kindes- und Jugendalter weiter vertieft. Berücksichtigt werden u.a: Emotionale Störungen, Depressionen, Zwangs- und Ticstörungen, Essstörungen, einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen, oppositionelle Störungen des Sozialverhaltens, Emotionsregulationsstörungen, Bindungsstörungen sowie komplexe Traumafolgestörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen im Zusammenhang mit Vernachlässigung, Traumata und Missbrauch, Störungen aus dem Autistischen Spektrum, Somatoforme Störungen, Abhängigkeitserkrankungen,  Störungen sozialer Funktionen, Regulationsstörungen, Enuresis und Enkopresis, Schlafstörungen, Psychotische Störungen, akzentuierte Persönlichkeitsentwicklungen sowie Störungen im Zusammenhang mit Geschlechtsidentität.

Störungsübergreifend werden der Umgang mit autoaggressivem, selbstschädigendem Verhalten und Suizidalität vermittelt sowie Kinder im Kontext von Trennung/Scheidung/Mediation/Begutachtung thematisiert. Rechtliche Aspekte und Kindsschutzmassnahmen werden vermittelt. Ebenso neue Herausforderungen im Rahmen von Migration und Identitätsbildung.

Zielgruppe: Psycholog*innen mit Hochschulabschluss
Abschluss: Eidgenössisch anerkannter Psychotherapeut*in
Befähigung: - Möglichkeit Erwerb FSP Fachtitel
- Berufsausübungsbewilligung kantonal (Praxisbewilligung)
- Möglichkeit zur Aufnahme auf die Liste von Zusatzversicherungen der Krankenkassen
Studiendauer: 4 Jahre berufsbegleitend, in der Regel zweimal monatlich freitags und samstags ausser während Schulferien BS.
Studienelemente: - Workshops  
- Klinisches Training  
- Supervision  
- Selbsterfahrung
- Zusatzworkshops, etwa zu anderen Therapieschulen und neusten Entwicklungen der Psychotherapieforschung  
- Klinische Praxis   
- Eigene therapeutische Tätigkeit und Fallberichte
Trägerschaft: Postgraduale Studiengänge in Psychotherapie PSP GmbH
Partner:

Dr. med. Angelo Bernardon, Klinikleiter und Chefarzt, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie PDAG (Psychiatrische Dienste Aargau)

Dr. med. Niklas Brons, Leiter Stationen und Tagesklinik, und Stv. Klinikleiter und Stv. Chefarzt, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie PDAG (Psychiatrische Dienste Aargau)

Lic. phil. Claudia Bocola, eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin, Fachpsychologin für Psychotherapie FSP, Leitung Zwangssprechstunde Kinder- und Jugendpsychiatrie Baselland PBL (Psychiatrie Baselland)

Dr. med. Brigitte Contin-Waldvogel, Direktorin Chefärztin Kinder& Jugendpsychiatrie PBL (Psychiatrie Baselland)

Studienbeginn: August
Studienort: Basel, Binningen, Königsfelden und Liestal
Kosten: CHF 3350.- / Semester für Studierende 
Nähere Informationen zu zusätzlich anfallenden Kosten entnehmen Sie der Kostenübersicht
Voraussetzungen: Universitätsabschluss in Psychologie oder Fachhochschulabschluss gem. PsyG im Hauptfach Psychologie. Inhaber*innen eines ausländischen Hochschulabschlusses in Psychologie müssen diesen beim Bundesamt für Gesundheit BAG als gleichwertig anerkennen lassen.

Nachweis über hinreichende Lehrveranstaltungen in Psychopathologie

Weitere Informationen zu den Zulassungsbedingungen entnahmen Sie der aktuellen Wegleitung zur eidgenössisch anerkannten Psychotherapieweiterbildung .
Anmeldung: Die Anmeldung zur Weiterbildung ist per E-Mail in einem PDF bei der Geschäftsstelle einzureichen. Die Bewerbungsunterlagen beinhalten einen Lebenslauf, Abschluss- und Arbeitszeugnisse sowie ein Motivationsschreiben.
Aufnahmeverfahren:    Es folgt ein formales Aufnahmegespräch mit den Bewerber*innen, in welchem Themen wie persönliche und fachliche Voraussetzungen, Motivation, gegenseitige Erwartungen und organisatorische Belange geklärt werden. Das Gespräch wird von einer/m Ausbildner*in im Beisein einer Vertreter*in der Geschäftsstelle geleitet. Über die definitive Zulassung zur Weiterbildung entscheidet eine von der Leitung delegierte Expert*innenkommission. Der Bescheid über die definitive Aufnahme wird schriftlich mitgeteilt. Im Falle einer Ablehnung geschieht dies ohne Angabe von Gründen.

Für das Aufnahmegespräch wird eine Gebühr über CHF 250.00 in Rechnung gestellt. Bei einer definitiven Aufnahme wird dieser Betrag von der ersten Semesterrechnung abgezogen.

Die Zahl der Studienplätze ist beschränkt. Neben den üblichen Aufnahmebedingungen wird die Reihenfolge der Anmeldungen berücksichtigt.
   

Workshops
In den Lehrveranstaltungen werden theoretische Kenntnisse (Grundlagen, Indikationsstellung, Therapieverläufe und Evaluation) sowie praktische Kenntnisse (Methodentraining und therapeutische Techniken) vermittelt. Dabei werden störungsspezifische und störungsübergreifende Lehrveranstaltungen angeboten. Die Workshops finden in der Regel zusammen mit Teilnehmenden der Weiterbildung für Mediziner*innen sowie weiteren interessierten Fachpersonen statt.

Klinisches Training
Das Klinische Training vermittelt ergänzend zu den Workshops Fertigkeiten zur Durchführung psychotherapeutischer Behandlungen. Im Zentrum stehen die  Einübung spezifischer therapeutischer Fertigkeiten und die Gestaltung der therapeutischen Beziehung bzw. des therapeutischen Prozesses.

Supervision
Die Supervision unterstützt den Transfer gelernter Techniken in die eigene therapeutische Arbeit durch Entwickeln von adäquaten Behandlungsstrategien und optimalen Beziehungsgestaltungen. Sie dient der Reflexion über das eigene therapeutische Handeln und soll insbesondere die als schwierig erlebten Therapiesituationen zu Lernsituationen machen. Daraus gewonnene Erkenntnisse und Erfahrungen sollen unter spezieller Berücksichtigung eigener Anteile auf diese Weise nutzbar gemacht werden, um die bestmögliche auf die Klient*innen zugeschnittene Behandlung zu gewährleisten.

Selbsterfahrung
Die Selbsterfahrung dient den Weiterbildungsteilnehmenden dazu, sich in ihrem Beziehungsverhalten besser kennen zu lernen. Sie widmet sich der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und soll den Weiterbildungsteilnehmenden die Möglichkeit bieten, eigene Themen zu bearbeiten. Des Weiteren bietet sie Möglichkeiten, den therapeutischen Prozess auch aus der Klient*innenperspektive zu erleben und somit das Verständnis für Klient*innen in der therapeutischen Situation zu fördern.

Eigene therapeutische Tätigkeit und Fallberichte
Die eigene therapeutische Tätigkeit beinhaltet psychotherapeutisches Arbeiten mit Patient*innen, wobei mindestens zehn Psychotherapien abgeschlossen sein müssen. Sie kann im Rahmen einer institutionellen Anstellung oder in privater Praxistätigkeit im Einzel- und Mehrpersonensetting erfolgen. Die Tätigkeit wird in der Einzel- und Gruppensupervision durch die Supervisor*innen in Anzahl Fälle und Anzahl besprochener Therapiestunden festgehalten und wird mit zehn Fallberichten, basierend auf den jeweiligen Semesterschwerpunkten des Klinischen Trainings, dokumentiert.

Klinische Praxis
Die Klinische Praxis umfasst die Tätigkeit als Psycholog*in nach Studienabschluss. Während der Klinischen Praxis sollen die Weiterbildungsteilnehmenden Gelegenheit haben klinische, diagnostische und psychotherapeutische Erfahrungen mit Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Krankheits- und Störungsbildern zu sammeln und mit verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheits- und Sozialbereich zusammenzuarbeiten. Sie muss fachlich begleitet sein. Die Breite der gesammelten Erfahrungen in Diagnostik und Therapie wird im Logbuch dokumentiert. Die Definition der Klinischen Praxis orientiert sich an den Ausführungen des PsyG.